Essens Trainer Karsten Neitzel gilt nicht nur als emotionaler Typ, er ist auch jemand, der immer einen Spruch parat hat. Angesprochen auf die Leistungstests, die am Mittwoch und Donnerstag auf die Spieler des RWE-Kaders warten, scherzte er: „In meinem Alter muss ich ganz andere Checks machen.“ Den ersten Lacher hatte er vor den anwesenden RWE-Fans auf seiner Seite.
Neitzel war sichtlich gut aufgelegt. Vier Wochen hatten er und seine Spieler Pause, nun geht es endlich wieder los. „Ich mag Vorbereitungen“, betonte der ehemalige VfL-Trainer später. Und das nicht nur, weil gerade die Sommervorbereitung die vielleicht stressfreisten Wochen des Jahres sind. Neitzel: „Ich kann endlich mal dem ein oder anderen, der nicht gespielt hat, die Chance geben sich zu beweisen.“ Das gilt auch für David Jansen und Tolga Cokkosan. Dem Duo würden die Bergeborbecker zwar keine Steine in den Weg legen, würden sie neue Vereine finden. Da dies nicht passiert ist, erhalten sie an der Hafenstraße eine neue Chance. Zwei A-Jugendliche und ein Torwart dürfen sich zeigen Dies gilt auch für drei weitere Spieler: Aus der A-Jugend durften Qlirim Gashi und Mervan Aydin mittrainieren. Ansonsten war bei den Torhütern noch Max Schijns mit dabei. Der 22-jährige Deutsch-Niederländer stand zuletzt bei der U23 von Fortuna Düsseldorf zwischen den Pfosten, erhielt bei den Landeshauptstädtern jedoch keinen neuen Vertrag. Zuvor spielte der in Kerkrade geborene Schlussmann für die zweite Mannschaft von Roda JC Kerkrade und Fortuna Sittard. Robin Heller war indes nur Zuschauer. Er wurde erneut an der Schulter operiert und wird voraussichtlich erst in der zweiten oder dritten Trainingswoche wieder einsteigen.
Derweil zeigte sich Neitzel, dem in der kommenden Saison weiterhin Carsten Wolters und Manuel Lenz assistieren werden, nach der ersten Einheit der Spielzeit auch wegen des Kaders positiv gestimmt: „Wir haben mit Lukas Scepanik, Florian Bichler und Kevin Freiberger in der Offensive Spieler dazubekommen, die nicht auf eine Position festgenagelt sind. Das ist dann gewissermaßen auch schon wieder so viel wert, wie eine Neuverpflichtung.“
Dennoch halte man weiter die Augen offen. Aber: „Wenn wir so in die Runde gehen, dann ist es so.“